Re 4/4 II der SBB ____________________________________________________ Die 11161, die letzte grüne Re 4/4 II der Division Personenverkehr Fotos: mf (8) Die Universallok Re 4/4 II wurde in den Jahren 1964 bis 1985 gebaut. Mit 227 abgelieferten Lokomotiven ist die Re 4/4 ll die bisher grösste Triebfahrzeugserie der Schweiz. Die Loks kommen vor allen Kategorien von Reisezügen wie auch Güterzügen zum Einsatz. Schwere Züge werden in Doppeltraktion befördert, schwere Güterzüge häufig zusammen mit der Re 6/6. Bis anhin waren Triebfahrzeuge mit einer Achslast über 16 t von der Zulassung zur Zugreihe R ausgeschlossen, weshalb die Lokomotiven zunächst die Bezeichnung Bo’Bo’ erhielten. Nach umfangreichen Versuchsfahrten wurde die entsprechende Zulassung aber erteilt und die Loks als Re 4/4 II bezeichnet. Gebaut wurde die Re 4/4 ll in mehreren Serien. Die Prototypen (11101 - 11106) und die Loks der ersten Serie (11107 - 11155) haben nur einen Scherenstromabnehmer. Überdies sind die Loks der ersten Serie um zehn Zentimeter länger als die Prototypen. Die Lokomotiven der zweiten Serie (11156–11349 und 11371–11397) sind wiedrum einen halben Meter länger als die Loks der ersten Serie. Sie erhielten zwei Einholmpantographen. Die Lokomotiven 11103, 11106, 11108, 11109, 11112, 11113, 11133, 11141 für die Führung der mit automatischer Kupplung ausgelieferten Swiss Express-Züge mussten entsprechend angepasst werden. Sie erhielten neben neuen Kupplungen einen verlängerten Stossbalken und den passenden Anstrich in die Swiss-Express Farbgebung orange-steingrau.tfz_9mm_elok_sbb001008.jpgtfz_9mm_elok_sbb027007.gifNach obenRe 4/4 IZur Übersichttfz_9mm_elok_sbb027006.gifRe 4/4 IIIZur Bespannung von TEE-Zügen wurden die 11158 - 11161 und 11249 - 11253 in den TEE-Farben lackiert. Sie waren aber auch vor anderen Zügen im Einsatz. Um die EuroCity-Züge Zürich - München ohne Lokwechsel bis Lindau befördern zu können, wurden die 11195 - 11200 mit einer breiteren Wippe am Stromabnehmer nach DB/ÖBB-Norm ausgestattet. Allerdings war keine Indusi eingebaut. Später übernahmen die Re 421 diesen EuroCity-Dienst. Die 421 entstanden durch Umbau der neuesten Serie der Re 4/4 II und sind in Deutschland zugelassen. Zu diesem Zweck erhielten sie die deutsche Zugsicherung Indusi und einen Stromabnehmer mit breiterer Wippe gemäss deutscher Vorschrift. Dieser Stromabnehmer beschränkt allerdings die Höchstgeschwindigkeit (in Deutschland) auf 120 km/h. Mit der Divisionalisierung wurden die Lokomotiven 11156–171, 11173–180, 11182–190, 11271–298, 11305–311, 11313–349 und 11371–397 als Re 420 in die Division Güterverkehr verschoben (SBB Cargo), die übrigen in den Personenverkehr. Seit Ende 2004 werden die Loks nach und nach mit einer Klimaanlage ausgerüstet, um die enorm hohen Temperaturen im Führerstand zu senken. Die Re 421 erhielten keine Klimaanlage, weil sie sonst erneut das Zulassungsverfahren in Deutschland hätten durchlaufen müssen. Später kamen rund 30 Lokomotiven der Reihe 420 noch einmal zu Ehren, als sie im Rahmen des Projekts LION für die Zürcher S-Bahn eingesetzt wurden. Um die schweren Doppelstockzügen ausreichend beschleunigen zu können, wurde je eine Lok an der Zugspitze und am Zugende vorgespannt. Modifizierungen an den Loks wurden hauptsächlich im mechanischenTeil vorgenommen, um sie an die modernen Doppelstockwagen anzupassen. ![]() Re 4/4 II 11203, spätere 11103 im Auslieferungszustand Foto: SBB Re 4/4 II 11126 der ersten Serie mit einem Scherenstromab-nehmer, inzwischen moderni-siert mit eckigen Lampen und Klimaanlage Re 420 251 (ex 4/4 II 11251) der zweiten Serie mit zwei Einholm-Stromabnehmern Re 4/4 II 11108 im November 2016 noch in der Swiss Express Livrée Re 420 270 der SBB Cargo am 24.08.2020 zwischen Liestal und Frenkendorf ![]() Re 420 222 "LION" in Koblenz Technische Daten Achsfolge: Bo'Bo' Leistung: 4 700 kW (6 320 PS) Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h Länge über Puffer: 14 800 mm (Vorserie) / 14 900 mm (1. Serie) / 15 410 mm (2. Serie) Betriebsnummer: 11101 - 11349, 11371 - 11397 UIC-Betriebsnummer: Re 420 101 - 420 349, 421 371 - 421 397 Hersteller: SLM / BBC / MFO / SAAS ![]() Das Ende der Reise. Drei ausgemusterte Re 420 warten im Juni 2018 in Kaiseraugst auf ihre Verschrottung. | ||