Piko SBB Ae 3/6 I
Mit der Ae 3/6 I, die bisher nur als Kleinserienmodell gefertigt wurde, hat Piko eine seit langem offene Lücke im Modell-Bestand der Schweizer Triebfahrzeuge geschlossen.
Gemessen an ihrer Dienstzeit ist die Ae 3/6 I immerhin die erfolgreichste E-Lok der SBB.
Piko
SBB Ae 3/6 I
Ae 3/6 I 10677, Epoche IV, Sonderserie Schweiz, Piko Art.-Nr. 94001
In einer ersten Auflage sind gleich zwei Varianten der Ae 3/6 I erschienen. Die 10601 in der Ursprungsausführung in brauner Farbgebung und die grüne 10677 als Sonderserie für die Schweiz.
Optik
Typisch für die Ae 3/6 I ist der markante Buchli-Antrieb, der bei den Modellen sehr schön wiedergegeben wird. Die baulichen Unterschiede der Vorbilder wie andere Puffer oder Änderungen im Dachbereich wurden auch im Modell berücksichtigt.
Das Gehäuse aus Metallguss ist ansprechend und sehr detailiert graviert und wird durch angesteckte Kunststoffeile wie Griffstangen oder Dachisolatoren ergänzt. Die Fenster sind bündig eingesetzt. Das Finish ist sauber, die Bedruckung exakt ausgeführt. Die grau-grüne Inneneinrichtung hätte vielleicht etwas dunkler ausfallen können, um einen harmonischeren Gesamteindruck zu erzielen. Leicht störend wirken auch die Dachisolatoren aus lediglich eingefärbtem Kunststoff. Dafür haben die Modelle zierliche Pantografen mit schmaler Wippe erhalten.
Für den Einsatz auf den engen Radien der Anlage sind die Aufstiegsleitern gekürzt, so dass die Laufachsen ausschwenken können. Längere Leitern liegen als Zurüstteile zum Austausch bei.

Ae 3/6 I 10601 in der Ursprungsausführung der Epoche II, Piko Art.-Nr. 40320
Technik
Der Antrieb erfolgt vom Motor mit Schnwungmasse und Messingschnecke über Kunsstoffzahnräder auf alle Triebachsen. Zwei Räder sind mit Haftreifen versehen. Die Stromabnahme erfolgt über die Triebräder und Achschleifer an den Vorlaufachsen. Die Schleifer dienen gleichzeitig als Federung der Vorläufer.
Das Metallgehäuse verhilft der Lok zu einem recht stattlichen Gewicht, was sich auch positiv auf Fahreigenschaften auswirkt. Nach einer rund halbstündigen Einfahrzeit zeigt das Testmodell ein ausgeglichenes und ruhiges Fahrverhalten mit angenehm leisem Fahrgeräusch. Die Lok fährt sanft an und läuft auch bei Langsamfahrt sehr gleichmässig. Bei sehr engen Radien (R1) kann es aber doch hin und wieder zu Kontaktproblemen kommen, insbesondere bei Fahrt mit der einzelnen Laufachse voraus.
Der Lichtwechsel mit drei Spitzenlichtern und einem Schlusslicht entspricht den schweizerischen Vorschriften.
Für den digitalen Betrieb kann das Modell mit einem PluX12 Dekoder nachgerüstet werden, der an Stelle des vorhandenen Brückensteckers eingesetzt wird.
Wartung
Das Gehäuse wird nach lösen der Befestigungsschrauben im Fahrzeugboden nach oben abgehoben. Die Wartungsarbeiten wie das Ölen der Radlager oder der Haftreifenwechsel werden in der mehrsprachigen Bedienungsanleitung anhand von Explosionszeichnungen beschrieben.
Neben dem Hinweis zum Decodereinbau enthält die Anleitung auch eine ausführliche Ersatzteilliste.
Fazit
Die Loks können optisch wie technisch überzeugen. Ein kleiner Schwachpunkt sind vielleicht die "plastikhaft" wirkenden Dachisolatoren, die aber auch bei einem Preis von etwa Fr. 260.- bis 300.- noch knapp zu verschmerzen sein dürften.
Alles in allem hat Piko mit den sehr gut gelungenen Modellen der Ae 3/6 I eine Lücke geschlossen, worauf die Schweizer N-Bahner lange warten mussten.
Als weitere Varianten der Ae 3/6 I erschienen:
40321 Lok Nr. 10710, Ep. IV, grün
40322 Lok Nr. 10693, Ep. IV, grün
40323 Lok Nr. 10619, Ep. III, grün, verkürztes Dach, Übergangsbleche
94003 Lok Nr. 10700, Museumslokomotive Ep. IV, braun
