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Arbeiten mit Decals                                                                        
Decals

Industriell gefertigte Modelle erhalten Ihre Beschriftung mittels Tampondruck, einem speziellen Siebdruckverfahren. Da der gewöhnliche Modellbahner nun höchst selten eine Druckerei in seinem Keller eingerichtet hat, muss er sich nach anderen Möglichkeiten umsehen, wenn er ein Modell selbst beschriften will.

Eine beliebte Variante zur Herstellung eigener Beschriftungen sind Nassschiebebilder, neudeutsch auch Decals genannt.

Decals haben, im Gegensatz beispielsweise zu Aufklebern den Vorteil, dass sie auf einer sehr dünnen Folie gedruckt werden, die später am Modell kaum noch sichtbar ist. Das Resultat kommt einem bedruckten Modell also am nächsten.

Für die Herstellung eigener Decals gibt es heutzutage als Modellbauzubehör entsprechende Folien. Diese Decalfolien sind in weiss und transparent erhältlich. Sie sind entweder für den üblichen Inkjet (Tintendrucker) oder für den Laserdrucker geeignet. Man beachte hierzu die Herstellerangabe.

Das bringt uns zur Frage, warum gibt es verschiedene, also transparente und weisse Folie und welche kommt denn nun zur Verwendung?

Nun druckt ja ein Drucker für den privaten Hausgebrauch üblicherweise kein Weiss, das heisst er lässt das Weiss einfach frei und druckt nur die Farben drum herum. Auch helle Farben mischt der Drucker mit Hilfe des weissen Grundes. Die Tinten sind überdies nicht deckend, was also folglich bedeutet, die Decals auf dunklen Untergründen müssen auf weisser Folie gedruckt werden.
Transparente Folie eignet sich nur für weisse oder allenfalls helle Untergründe (z. B. eine rote Schrift auf gelbem Grund, dunkelblau auf hellblauem Grund usw.) oder schwarze Schriften.


Soviel zur Theorie. Jetzt kann es mit dem gestalten der zuvor lackierten Modelle weitergehen.



Den Entwurf für das neue Design habe ich am PC mit einem Zeichenprogramm selbst gestaltet. Bevor ich nun die Decals selbst drucke - die Folie ist ja auch nicht ganz billig - mache ich erst einmal einen Probeabzug auf Papier zur Kontrolle. Wenn der Probedruck überzeugt hat, können die Schiebebilder gedruckt werden.




Das "Gut zum Druck" war überzeugend, so dass ich die Decals drucken konnte. Für den weissen Container wäre also auch ein Druck auf transparenter Folie möglich gewesen. Diese hat den Vorteil, dass beim zuschneiden der Decals ein Rand stehen gelassen werden kann, da dieser nach dem aufbringen auf dem Modell nicht mehr zu sehen ist. Die weisse Folie muss dagegen natürlich exakt zugeschnitten werden.
Da der Druck für den violetten Container eine weisse Folie benötigt, habe ich der Einfachheit halber alle Decals auf derselben gedruckt.

Der Druck muss nun zunächst völlig trocknen. Dann werden die Decals mit einem schützenden Klarlack versiegelt, das ist insbesondere für Inkjet-Drucke unumgänglich. Für Decals, die mit einem Laserdrucker ausgedruckt wurden ist dies nicht zwingend notwendig. Der Klarlack verstärkt aber doch auch die Folie, so dass die Decals später besser aufgezogen werden können.

Wenn der Lack getrocknet ist, kann es weiter gehen.

Um die Decals von der Trägerfolie zu lösen, werden diese für einige Sekunden in ein Waserbad getaucht.
Ich tauche die Folien jeweils nur kurz, ca. 10 bis 20 Sekunden ein und lasse sie dann noch einen Moment liegen.

Wenn sich das Decal von der Trägerfolie löst, kann es schliesslich auf das Modell aufgezogen werden.









Um das Decal aufzubringen, wird es an einem Ende angesetzt und die Trägerfolie darunter langsam weggezogen. Das Decal lässt sich jetzt mit einer Pinzette oder einem Zahnstocher noch ausrichten.

Damit das Decal blasenfrei aufliegt, kann es mit einem Weichmacher bestrichen werden. Ich streiche die Folie jeweils mit dem Finger glatt, dies aber mit der nötigen Vorsicht, damit es nicht wieder verrutscht. Es lässt sich auch mit etwas Haushaltpapier glätten und gleichzeitig das noch verbliebene Wasser auftupfen.







Die Decals sind erfolgreich aufgezogen. Nun muss auch die Folie noch vollständig trocknen. Um die Decals besser zu fixieren und damit alles gleichmässig lackiert wirkt, wird das ganze Gehäuse zum Schluss noch mit einem matten Klarlack überzogen.


In gleicher Art und Weise wie drei Güterwagen habe ich dann auch das Design der Re 460 mit Decals fertig gestaltet.



Mit dem trocknen der letzten Lackschicht sind die Lackier- und Beschriftungsarbeiten beendet. Jetzt kommt der spannende Moment, die Modelle können wieder zusammengesetzt werden.

Und so zeigt sich schliesslich das Resultat der Bemühungen. Lok und Wagen präsentieren sich in ihrem neuen Outfit.





© mf, Danke an Jean-François L'haire für seine Unterstützung
Arbeiten mit Decals
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